Hospizarbeit und Humor – passt das zusammen?

Hospizarbeit und Humor – passt das zusammen?

Dass diese auf den ersten Blick unvereinbaren Gegensätze in Verbindung gebracht werden können, das wurde bei der Jubiläumsfeier der ambulanten Hospizbewegung Weingarten - Baienfurt – Baindt - Berg e.V. deutlich.

Beim Eintreffen erwartete die ca. 100 Gäste, darunter Mitarbeitende aus Pflegeheimen und Pflegediensten, befreundete Hospizgruppen, Mitglieder und Vertreter aus Kirchengemeinden und den Kommunen in der Baienfurter Gemeindehalle beschwingte Musik der Bläsergruppe des MV Baienfurt. Der Besuch der Ravensburger Klinikclowns machte deutlich, dass der Verein mit der Feier seines inzwischen 21-jährigen Bestehens leichte Töne anklingen ließ.

„Heute ist ein Tag zum Feiern“ begann der 1. Vorsitzende, Kurt Brust, seine Begrüßungsansprache und betonte die Bedeutung des Abschiednehmens.

Dank und Anerkennung brachten die Grußworte von Hr. Birnbaum als Gastgeber und Vertreter des Bürgermeisters, Sozialdezernent des Landkreises Hr. Friedel und das von D. Baur verlesene Grußwort der Beisitzerin des baden-württembergischen Hospiz- und Palliativverbands, Fr. Häfele, zum Ausdruck.

Humor in Krisen, Leid und Trauer, so hatte Fr. Martina Kern vom Zentrum für Palliativmedizin am Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg ihren Festvortrag betitelt. Ihren kurzweiligen, aber tiefgründigen Vortrag hat sie mit allerlei Cartoons und Geschichten angereichert, die sie meist von Patienten erhalten hatte. Sie wurde nicht müde zu betonen, wie wichtig Humor für Menschen sein kann, die Abschied nehmen müssen, wenn Humor bereits in ihrem Leben eine wichtige Kraftquelle für sie gewesen war. „Die Menschen wünschen sich Lebendiges und Normales im Umgang, keine salbungsvollen Worte und verschreckte Gesichter.“ Doch mahnte sie, dass ein Scherz auch zynisch und verletzend wirken kann, wenn nicht dasselbe Humorverständnis vorhanden ist. Dies auszuloten sei immer auch ein Risiko, und erfordere Mut, wenn es jedoch gelingt, „trägt Humor die Seele über Abgründe hinweg.“ Manchmal gebe es in der Umgebung Unverständnis, wenn in der hospizlichen Begleitung gelacht wird, jedoch zeigte Fr. Kern authentisch und wissenschaftlich unterlegt die wichtigen kommunikativen und psychologischen Funktionen von Humor auf. Humor als „Trotzmacht des Geistes“ und als wichtiges Reaktionsmuster in der Krise, als „lachendes Dennoch“ in einer Grenzsituation, die auch zum Weinen zwingen könnte. Gemeinschaft und Verbindung könne Humor schaffen und Sprachlosigkeit durchbrechen, entkrampfen und „Kurzferien vom sich Betreffen lassen“ ermöglichen.

Diese gesunde Psychohygiene benötigen die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, die im Verlauf des Abends mit einem blühenden bunten Kräutertopf vom Vorstand geehrt wurden.

Ein leichter, ein humorvoller Sommerabend klang mit angeregten Gesprächen aus, doch sicherlich haben manche Patientenzitate wie „Lieber totlachen als sterben“ noch länger nachgewirkt.

https://www.hospizbewegung-weingarten.de/

Vorstand und Festgäste, von links: Richard Birnbaum, Hulda Renz, Reinhard Friedel, Dorothea Baur, Martina Kern, Kurt Brust, Sabine Götz, Carmen Reiter, Carola Zweifel. Vorne kniend: RV Clowns. Auf dem Bild fehlt Barbara Kleinböck. Fotograf: Ludger Baur

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